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Redacția în limba germană | Zeitzeugen berichten über den großen Treck von 1944

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Beim Herannahen der Roten Armee im September 1944 erfolgte die Evakuierung der Siebenbürger Sachsen aus Nordsiebenbürgen sowie einiger angrenzenden Gemeinden aus Südsiebenbürgen. Etwa 36000 Menschen hatten die Flucht ergriffen, die sich in diesem Jahr zum 75. Mal jährt.Es war die einzige, planmäßig und langfristig vorbereitete und organisierte Aussiedlung von Deutschen in den Kriegsjahren. Robert Gassner (1910-1990), vielen als „Vater der Siebenbürger Sachsen-Siedlung in Drabenderhöhe“ bekannt, war einer der Treckführer und Organisatoren der Flucht. In Botsch wurde er unter anderem von Lehrer Richard Engler und Prediger Johann Hartig unterstützt.

Der Tag, an dem die siebenbürgische Bevölkerung ihre geliebten Dörfer und Häuser verlassen musste, spielte sich in den 34 Orten ähnlich ab: Eine Stunde, bevor sich der Treck in Bewegung setzte, wurde in einem letzten Gottesdienst um Gottes Geleit gebetet und unter Glockengeläut, das erst verklang als auch der letzte Wagen nicht mehr zu sehen war, zogen die Deutschen ins Ungewisse. Nur 48 Stunden vorher hatte die Bevölkerung genaue Angaben über den Verlauf der Evakuierung erhalten.

Susanna Kräutner ...
Susanna Kräutner

Susanna KräutnerBotsch, 12. September 1944: Laut trommelnd läuft der Gemeindediener durch das Dorf. Er gibt bekannt, dass das Verlassen der Höfe zu erfolgen habe, weil „der Russe vor der Tür steht“. Die Glocken der Kirche rufen zum Abschiedsgottesdienst, in dem schnell noch ein drei Wochen altes Baby getauft wird. Tränen und Verzweiflung der Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, haben sich tief in die Erinnerung von Susanna Kräutner (92) und ihrem Cousin Michael Hartig (89) eingebrannt.

„Es war ein unbeschreibliches Leid. Frauen und Kinder weinten. Die Älteren klammerten sich im Haus fest, wollten nicht weg. Brüllend laufen Kühe, Schweine und Schafe durch das Dorf. Die Bauern haben die Tiere rausgetrieben, damit sie in den Ställen nicht verhungern. Sie sollen sich ihr Futter auf den Feldern suchen. Überall auf den Straßen Militärfahrzeuge. Die damals 17-jährige Susanna und der 14-jährige Michael, deren Väter Johann und Michael Hartig Brüder waren, denken, es gehe nur „für einige Tage hoch in die Karpaten, um sich zu verstecken“. Keiner ahnt, dass es für viele eine Flucht ohne Wiederkehr sein würde.

Michael Hartig ...
Michael Hartig

Michael HartigDas Nötigste wird auf Planwagen gepackt: Essen, Decken, Bekleidung. Susanna lenkt den Ochsenkarren, auf dem sie und ihre Mutter sitzen. „Ich kannte die Tiere von der Feldarbeit, konnte mit ihnen umgehen.“ Vater Johann nimmt den Pferdewagen, auf dem der kranke Großvater gebettet wird. Unter Glockengeläut öffnen sich die Tore vor den Häusern. Wagen für Wagen – rund 600 – rollen auf die Straßen. Der Weg ins Ungewisse beginnt. Keiner ahnt, dass die Flucht über Ungarn nach Österreich geht und zwei Monate dauert. Völlig entkräftet erreichen die Botscher am 2. November das österreichische St. Pölten. Am nächsten Tag fällt Schnee. „Wir dankten Gott, dass wir ein Dach über dem Kopf hatten.“

Wochen voller Leid und Qual liegen hinter den Menschen

Einige sterben, so wie der Großvater von Susanna und Michael. Die Strapazen der Flucht sind zu groß. Er wird bei Budapest begraben. Die meisten Frauen sind die weit über tausend Kilometer von Siebenbürgen nach Österreich zu Fuß gelaufen. Den Platz auf den Wagen haben sie den Alten, Gebrechlichen und kleinen Kindern überlassen. Die verzagten und gequälten Gesichter der Frauen sehen Kräutner und Hartig heute ebenso vor sich wie Wagen, die auseinander brechen, Pferde mit abgelaufenen Hufen und die wunden Klauen der Ochsen. „Und immer wieder Tiefflieger, vor denen wir uns verstecken müssen. Bei Dunkelheit darf kein Feuer brennen. Nachts schlafen die älteren Kinder und Männer auf Stroh unter den Wagen, Mütter mit Babys, Kleinkinder und Greise dürfen oben liegen.

Susanna Kräutner: „Nahe der Donau hieß es, die Russen sind schon hinter uns. Wenn sie uns einholen, treiben sie uns in den Fluss. Die Angst saß mir im Nacken und ich schlug unbarmherzig mit der Peitsche auf die armen Ochsen ein, die kaum noch laufen konnten. In meinem Kopf hämmerte es: „Lauft, lauft, lauft, wir müssen die Brücken passieren, bevor sie gesprengt werden.“ Ihr Flehen wird erhört. Bei Estergom überqueren sie die Donau. „Die Flucht war für uns Kinder in dem Alter eher ein Abenteuer“, sagt Michael Hartig. Wir haben unterwegs die Felder geplündert, da gab es reichlich Obst, Gemüse und auch Mais für die Pferde. Abends suchten wir Feuerholz. Mein Vater war Metzger, schlachtete hier und da eine der mitgeführten Kühe, und verteilte das Fleisch an Familien.“

„Wir mussten auf den eigenen Weinbergen als Knechte arbeiten“

Bei den österreichischen Bauern arbeiteten Susanna und Michael auf dem Feld, fühlen sich sicher und geborgen. Viele Siebenbürger haben den Wunsch, nach dem Krieg wieder zurück in die alte Heimat zu gehen, so auch die Eltern der damals 17-jährigen. „Das war ein Fehler. Als wir im Juni 1945 nach Botsch zurückkamen, erlebten wir eine böse Überraschung: In unseren Häusern lebten Rumänen, Sinti und Roma. Siebenbürgische ­Familien wurden aufgenommen, wenn sie sich verpflichteten für diese Leute zu arbeiten. „Wir mussten in unseren eigenen Weinbergen als Knechte arbeiten“, erzählt Susanna Kräutner. Erst 1977 kann die Familie „nach vielen Kämpfen“ Siebenbürgen verlassen und findet in Drabenderhöhe eine neue Heimat. Erlebnisse und Erinnerungen verarbeitet die alte Dame bis heute in Gedichten und Geschichten, die auch veröffentlicht wurden.

Michael Hartig blieb in Österreich

„Ich habe in meinem Leben viel auf den Weg bringen dürfen, das ist ein schönes Gefühl“, sagt Michael Hartig, der nach dem Krieg in Österreich blieb und im Rahmen der Bergbau-Aktion 1957 ins Ruhrgebiet nach Herten ging und 1967 nach Drabenderhöhe kam. Als Ingenieur arbeitete er unter anderen in Ländern wie Kenia, Madagaskar und Sudan. Von 1980 bis 1993 war er Leiter des Drabenderhöher Altenheims und 14 Jahre Mitglied des Presbyteriums. Er war Musiker mit Leib und Seele, spielte Flügelhorn und Trompete. 1972 übernahm er als Nachfolger von Robert Gassner das Dirigat über das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe. In den 90er Jahren sammelte er bei seinen Landsleuten weltweit Spenden für die Renovierung der Botscher Kirche und das Pfarrhaus.

Kurt Franchy ...
Kurt Franchy

Kurt Franchy erlebte als Neunjähriger Flucht und Rückkehr

Als Neunjähriger musste Pfarrer i.R. Kurt Franchy mit seiner Mutter und zwei jüngeren Geschwistern Klausenburg verlassen. Friederike (Rike Paulini) war drei und Hans Georg elf Monate alt. Per Lkw geht es Richtung Ungarn. Wegen der Luftangriffe kann nur nachts gefahren werden.

Unterkunft findet die Familie auf einem Bauernhof. Franchy: „Unsere Hoffnung, bald wieder nach Hause zu können, erfüllt sich nicht. Wir wurden nach Wien gebracht. Tag und Nacht hörten wir Jagdflugzeuge, Bomben fallen. Nachts ist der Himmel hell erleuchtet, weil die Angreifer bündelweise sogenannte Stalin-Kerzen abwerfen. Die Leuchtkörper sollten helfen, Ziele besser zu finden.“

In Österreich wird der Neunjährige im Wald nicht nur zum Bäumefällen eingesetzt, sondern auch auf Nahkämpfe vorbereitet und lernt den Umgang mit der Panzerfaust. Franchys gehörten zu den Familien, die nach dem Krieg zurück nach Siebenbürgen müssen. Ein beschwerlicher Weg mit der hochschwangeren Mutter, zwei kleinen Geschwistern und den alten Großeltern. Hunger, Angst und Krankheit begleiten das Kind, und dennoch: „Als Großer“ in der Familie sorgt er für Nahrung, bettelt bei Soldaten um etwas Milch für Hans Georg, der schwächlich und krank ist. Nach Monaten treffen sie in Bistritz ein, wohnen jetzt bei den Großeltern. Eine Woche nach Rückkehr wird ein kleiner Bruder geboren.

Später fragt Franchy sich oft: „War ich da eigentlich noch ein Kind oder war ich ein Erwachsener in Gestalt eines Kindes?“ – War das Erlebte real? Auf die Frage, wie ein Neunjähriger solche Erlebnisse verarbeiten kann, antwortet der 85-Jährige spontan: „Nie!“ Im Schlaf werde vieles zu schmerzhaften und quälenden Träumen, aus denen er schweißnass aufwache. „Heute mehr denn je, weil ich mehr Zeit habe die Gedanken laufen zu lassen.“

Nach dem Abitur hilft Kurt Franchy dem Pfarrer der Kirchengemeinde bei der Arbeit. Dieser schickt den 18-Jährigen in kleine siebenbürgische Dörfer, um die Predigt vorzulesen. So reift in ihm der Entschluss, selbst Pfarrer zu werden, um den Menschen zu helfen. Im Februar 1978 darf Kurt Franchy mit seiner Frau Renate und zwei Töchtern Siebenbürgen verlassen. Im November kommt er als Gemeindepfarrer nach Drabenderhöhe. Viele Jahre war er unter anderem Vorsitzender des Adele-Zay-Hilfsvereins (Träger des Altenheims) und des Hilfskomitees der Siebenbürger Sachsen.

Ursula Schenker

Redactia

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